Delegation der Frauen Union Kreis Wesel im Landtag - Werkstattgespräch der Landes-CDU zum Thema „Herausforderungen für Frauen in der Arbeitswelt“

17.04.2019

Basis und Landespolitik loten gemeinsam aus: Anika Zimmer (Hünxe), Katja Kieselbach (Dinslaken), Katrin Burghardt (Dinslaken) und Hannelore Löll (Wesel) von der Frauen Union Kreis Wesel folgten vergangenen Dienstag der Einladung des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion NRW, Bodo Lött-gen, zum Werkstattgespräch. Das Format der CDU-Landtagsfraktion setzt besonders auf einen intensiven Austausch mit Fachleuten und Akteuren von der Basis.
Welchen Herausforderungen müssen sich Frauen in der heutigen Arbeits-welt stellen? An welchen Stellen hakt es und warum ist das so, obwohl Frauen enorm gut ausgebildet sind? Eine komplexe Themenstellung, die lebhaft in Düsseldorf diskutiert wurde.
Bodo Löttgen stellte zu Beginn heraus, dass meistens Frauen im Niedrig-lohnsektor beschäftigt seien. Die CDU setzt sich weiterhin für Frauenförde-rung ein, um mehr Selbstverwirklichung und eine auskömmliche Erwerbstä-tigkeit zu erreichen. Wiedereinstiege ins Berufsleben müssten gut und ge-recht gestaltet werden. Ebenso warb er für mehr politische Beteiligung von Frauen in den Parlamenten.
Ina Scharrenbach, Landesvorsitzende der Frauen Union in NRW und Minis-terin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, betont, Frauen sei-en die Aufsteiger der letzten 40 Jahre im Berufsleben. Allein 2017 lag die Frauenerwerbsquote bei 75%. Die Ausbildung von Frauen habe sich verbes-sert. Sie wirbt offen dafür, dass sich Frauen für Berufe entscheiden, in de-nen sie immer noch unterrepräsentiert sind, wie z.B. die MINT-Berufe.
Impulsvorträge von eingeladenen Unternehmerinnen nannten ein Kern-problem beim Namen: die für Frauen oftmals schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier muss strukturell noch viel verbessert werden, die zunehmende Digitalisierung könnte eine Chance für verstärktes Homeoffice sein.
Die anschließende Diskussionsrunde brachte weitere Aspekte zutage: Frau-en sind häufig in Teilzeit beschäftigt, was sich negativ auf deren Rente aus-wirkt und zu Altersarmut führen kann. Die Pflege von Angehörigen wird meist von Frauen geleistet, Arbeitgeber reagieren darauf selten flexibel.
Ein flexibleres Betreuungsmodell für Kinder forderte Katja Kieselbach, eine der Frauen aus dem Kreis Wesel, mit Nachdruck. Die Arbeitswelt habe sich stark verändert, ebenso die Arbeitszeiten. Besonders in den dringend be-nötigten sozialen Berufen seien Frauen im Schichtdienst tätig, oft im Nacht-dienst. „Die Betreuungszeiten für Kinder müssen an die realen Arbeitszei-ten angeglichen werden, um Frauen von Minijobs und Teilzeit in die Vollzeit zu bringen“, so Kieselbach.
„Obwohl wir schon eine Menge erreicht haben, gibt es noch viel zu tun. Gerade für Alleinerziehende müssen wir ein flexibleres Betreuungsangebot schaffen. Mit dem Gute-Kita-Gesetz soll es längere Öffnungszeiten und mehr Erzieherinnen und Erzieher geben. 5.5 Milliarden Euro erhalten die Länder dafür bis 2022 vom Bund, “ resümiert Anika Zimmer, Vorsitzende der Frauen Union Kreis Wesel. „Politik kann aber nur die Rahmenbedingungen schaffen. Letztendlich müssen Arbeitgeber familienfreundliche Arbeitswel-ten schaffen, um Fachpersonal zu behalten und Sicherheiten zu schaffen.“