Mittendrin die rund 17.300 Einwohner umfassende Eifelstadt Bad Münstereifel. Fünf Tote - zwei Einwohner aus Bad Münstereifel und drei Besucher, 235 beschädigte Baudenkmäler, elf zerstörte Wohnhäuser, 90 bis 110 Wohnungen, die auf Dauer nicht bewohnbar sein werden, massive Schäden in den Ortsteilen Gilsdorf, Schönau, Eicherscheid, Iversheim, Arloff, Kirspenich und in der Kernstadt selbst - das ist das traurige Ergebnis in Bad Münstereifel nach der größten Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bis heute wurden rund 229,3 Millionen Euro für den Wiederaufbau aus dem Aufbaufonds 2021 durch das Land Nordrhein-Westfalen bewilligt. Davon entfallen rund 51,2 Millionen Euro auf geschädigte Bürgerinnen und Bürger sowie rund 175,7 Millionen Euro auf den Wiederaufbau der geschädigten öffentlichen Infrastrukturen.
Die Frauen Unionen aus den Bezirken Mittelrhein und Bergisches Land informierten sich im Rahmen einer Exkursion bei Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian über den Stand des Wiederaufbaus in der als Ausflugsziel beliebten Kleinstadt. Mit dabei: Unsere Landesvorsitzende und für den Wiederaufbau zuständige Landesministerin, Ina Scharrenbach MdL.
Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian: „Bad Münstereifel hat seiner Geschichte rund 22 schwere Hochwasser erlebt, doch keines war so wie im Sommer 2021. Der Wiederaufbau ist für eine kleine Stadtverwaltung ein kräfteraubender Prozess mit Höhe und Tiefen - genauso wie für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger. Handwerker sind nicht immer verfügbar, auch bei dem einen oder anderen Material gibt es Engpässe. Aber jeden Tag kommen wir gemeinsam weiter. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit zwei Jahren mit außerordentlichem Engagement dabei, unser Bad Münstereifel wiederaufzubauen. Mit dem Masterplan Bad Münstereifel 2030 haben wir ein übergeordnetes Strategiekonzept für unsere gesamte Stadt erarbeitet, um Hochwasserschutz und Klimafolgenanpassung bei allen Entscheidungen vorrangig zu berücksichtigen. Wir gestalten gemeinsam ein zukunftsorientiertes Bad Münstereifel - digitaler, moderner und nachhaltiger.“
Ministerin Ina Scharrenbach MdL, Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen: „Bad Münstereifel ist zwei Jahre nach der größten Naturkatastrophe unglaublich weit mit dem Wiederaufbau: Die Liste dessen, was bereits wiederaufgebaut ist, kann sich mehr als sehen lassen. Wohn- und Geschäftsgebäude, Schulen und Kindergärten sind wiedereröffnet, die zerstörten Mauern entlang der Erft sowie die Erft-Brücken sind wiederhergestellt - hochwasser-sicherer als es vorher war. Auch der Wiederaufbau in den betroffenen Ortslagen schreitet mit großen Schritten voran. Insgesamt ist das eine riesige Leistung von Bürgermeisterin Preiser-Marian, der gesamten Verwaltung und der Stadtgesellschaft. Das eine ist der Wiederaufbau sichtbarer Schäden, der auch den Menschen hilft und helfen wird, Erlebtes zu verarbeiten. Doch Menschen brauchen Zeit, die eine mehr, der andere weniger, um mit den eigenen Gefühlen, Sorgen und Ängsten zurecht zu kommen. In Bad Münstereifel und im Kreis Euskirchen gibt es starke Netzwerke, die Hilfe leisten und Mut machen. Und: Der Wiederaufbau gibt Zuversicht.“
Martina Engels-Bremer, Bezirksvorsitzende der Frauen Union Mittelrhein, und Claudia Schlottmann MdL, Bezirksvorsitzende der Frauen Union Bergisches Land: „Die Naturkatastrophe hat uns Christdemokratinnen im gesamten Land vor Augen geführt, dass Themen wie Hochwasserschutz und Klimafolgenanpassung schneller geplant und umgesetzt werden müssen. Im Land selbst haben wir durchaus Erfahrungen im Starkregenereignissen: 2008 in Dortmund 2013 in Köln, 2014 in Münster, das Hagelunwetter von 2015 mit einer Superzelle von Belgien über Bonn bis östlich von Siegburg, 2016 im Kreis Borken. Seit dem haben das Land Nordrhein-Westfalen und die Städte und Gemeinden viel in Schutzmaßnahmen für Bürgerinnen und Bürger investiert.“
Für die Frauen Union Nordrhein-Westfalen zentral: Die Planungen, bis eine Schutzmaßnahme umgesetzt werden kann, dauern viel zu lang: Aufwendige Abstimmungsprozesse und bürokratischen Hürden in Bundesgesetzen müssen dringend abgebaut werden, damit wir insgesamt schneller werden können. Auch für den Hochwasserschutz bedarf es eines überragenden öffentlichen Interesses - wie dies für den Ausbau der Erneuerbaren Energien durch die Bundesgesetzgebung umgesetzt wurde. Dies dürfen die Bürgerinnen und Bürger in den von der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Gebieten genauso erwarten wie Menschen in den anderen Teilen unseres Landes.
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