Frauen Union Nordrhein-Westfalen: Handwerk meisterhaft!

15.01.2018

Zu Beginn ihrer Jahresauftakt-Klausur in Detmold suchte der Landesvorstand den inhaltlichen Austausch mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe.

Die Frauen Union Nordrhein-Westfalen spricht sich für eine Stärkung des Meisterbriefs als qualifikationsgebundenen Berufszugang im Handwerk aus. Zu Beginn ihrer Jahresauftakt-Klausur in Detmold suchte der Landesvorstand den inhaltlichen Austausch mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe: Mit rund 2.400 Mitgliedsbetrieben bieten die Handwerksbetriebe über 20.000 Beschäftigten und 2.500 Auszubildenden in der Region Perspektive und Zukunft.
„Handwerk hat immer noch goldenen Boden: Mit einer Ausbildung im Handwerk wird ein wertvolles und solides Fundament für die eigene Zukunft gelegt. Mit Aus- und Fortbildung, mit der Möglichkeit, den Meisterbrief zu erwerben, in ein duales oder triales Studium einzusteigen, bieten Handwerksberufe eine unglaubliche Fülle an Zukunftsperspektiven.“, so Ina Scharrenbach, Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen.
Kreishandwerksmeister Mickel Biere, selbständiger Bäckermeister, wies im Gespräch im Besonderen auf die Folgen einer zunehmenden Akademisierung hin: Jugendliche kommen gar nicht mehr in die duale Ausbildung oder fangen diese später an, wenn sie merken, dass es mit dem Studium nicht funktioniert oder die beruflichen Neigungen doch andere sind. Dadurch gehe viel Zeit und Potential verloren. Viele Handwerksbetriebe bekämen gar keine Auszubildenden mehr. Der Fachkräftemangel ist in einigen Berufsbildern bereits heute Realität.
Im Rahmen der nachfolgenden Diskussion gingen die Vertreter der Kreishandwerkerschaft insbesondere auf die Folgen der Aufhebung der Meisterpflicht für über 50 Berufe in Deutschland ein: Es zeigt sich, dass in vielen der „freigegebenen“ Berufe kaum noch ausgebildet werde. Die Frauen Union Nordrhein-Westfalen spricht sich dafür aus, die Wiedereinführung der Meisterpflicht für neu gegründete Unternehmen für die im Zuge der Handwerksreform betroffenen 53 Berufe zu prüfen. „Das duale Ausbildungssystem ist ein Pfund, was inzwischen vielfach in der Welt kopiert wird. Es ist ein Garant dafür, dass junge Menschen Perspektive und Zukunft haben. Eng damit verknüpft ist die Meisterpflicht. Deshalb muss der Meisterbrief als sichtbares Qualitätsmerkmal für Kunden einerseits und als Garant von Qualität gestärkt werden.“, so der Landesvorstand der Frauen Union Nordrhein-Westfalen.